Im Hinblick auf zukünftige Mobilitätsstrategien in der Region Regensburg kommt der Vernetzung von verschiedenen Verkehrsträgern eine besondere Rolle zu. So werden etwa die Park&Ride-Parkplätze an den Bahnhöfen in der Region mittlerweile von tausenden von Pendlern täglich in Anspruch genommen. Ein anderes Konzept der vernetzten Mobilität ist die Möglichkeit der Fahrradmitnahme im ÖPNV.
Spannt man den ÖPNV und das Fahrrad zu einem Mobilitätskonzept zusammen, so ergeben sich große Vorteile. Zum einen werden Fahrradfahrer unabhängiger von Witterungseinflüssen. Zum anderen erhöht der ÖPNV stark seine Attraktivität, da mit dem Fahrrad die maximale Distanz zwischen Haltestelle und Reiseziel stark ausgedehnt werden kann.
Anders als beim RVV ist in anderen Bundesländern und Verkehrsverbünden, etwa dem Nürnberger VGN, die Fahrradmitnahme gegenwärtig möglich. Es kann also weder rechtliche noch sicherheitstechnische Hinderungsgründe für eine Fahrradmitnahme zu geben.
Grundsätzlich sind ein Großteil der Verkehrsmittel, welche mit den Fahrscheinen des RVV genutzt werden können, von ihrer Bauart her für den Transport von Fahrrädern grundsätzlich geeignet. Zudem ist die Auslastung der meisten Verkehrsmittel so, dass eine Mitnahme von Fahrrädern vereinbar mit einem reibungslosen Betriebsablauf ist. Um diesen zu gewährleisten, soll eine Fahrradmitnahme – analog zu Regelung im VGN – aber nur dann möglich sein, wenn dadurch keine anderen Reisenden, insbesondere diejenigen, welche auf Hilfsmittel wie Rollator oder Rollstuhl angewiesen sind oder die einen Kinderwagen mit sich führen, beeinträchtigt werden.
Wir haben deshalb beantragt die Verwaltung zu beauftragen, in Verhandlungen mit dem RVV zu prüfen, ob die Allgemeinen Beförderungsbedingungen des RVV im Rahmen einer zwölfmonatigen Erprobungsphase dahingehend geändert werden können, dass Inhabern einer gültigen Zeitkarte die Fahrradmitnahme generell unentgeltlich erlaubt wird. Lediglich in Hauptverkehrszeiten oder bei Platzmangel sollte es dann im Ausnahmefall nicht möglich sein ein Fahrrad mitzuführen.
Zudem könnte ggf. darauf hingewirkt werden, dass zukünftig zu beschaffende Busse generell für den Transport von Fahrrädern, im Idealfall mit Außenträgern wie sie in den USA und der Schweiz zum Einsatz kommen, geeignet sind. So bietet zum Beispiel ein großer deutscher Bushersteller schon heute einen Linienbus auch mit einem Heckträger für bis zu fünf Fahrräder an. Beim Einsatz dieser Busse be- und entlädt der Fahrgast selbstständig sein Fahrrad, es entsteht kein höherer Aufwand für den Fahrer.
Initiative:
Stadtrat Dr. Tobias Hammerl, Stadträtin Dagmar Kick und Stadträtin Margit Wild (MdL)