Regensburg, 03.05.2017
Stadträte kommen in Ausschüssen, durch Beschlussvorlagen der Verwaltung, aber auch immer wieder mal durch Anfragen von Bürgern mit den unterschiedlichsten Themen in Kontakt. Im Rahmen der Aktion „Perspektivenwechsel“ nehmen sich die Stadträte der SPD jetzt viel Zeit um durch Besuche in Einrichtungen verschiedenster Trägern, sowie bei Ämtern und Behörden direkt und vor Ort Informationen zu sammeln, in Gesprächen mit den dort Tätigen zu erfahren, wo eventuell noch der Schuh drückt bzw. Unterstützung gefragt ist.
So besuchte die Stadträtin Evelyn Kolbe-Stockert Drugstop Drogenhilfe e.V.
Im Ausschuss für Soziales und allgemeine Stiftungsangelegenheiten wurde in der Sitzung vom 28.09.2016 die Förderung zur Errichtung eines Kontaktladens für drogenabhängige Menschen beschlossen. Jetzt konnte sich die Stadträtin vor Ort, über den aktuellen Sachstand erkundigen. Im Gespräch mit Dipl.Sozialpädagogin Frau Evelyn Strobel, bekam sie Informationen zur Gründung von DrugStop, der Funktion der BASIS Beratungsstelle als Anlaufstelle für alle Menschen, die sich mit dem Thema illegale Drogen und Abhängigkeiten auseinandersetzen müssen oder wollen und wie die AKUT Anlaufstelle angenommen wird.
Aktuell arbeiten zwei halbtags tätige Sozialpädagoginnen neben ehrenamtlichen Hilfskräften und Praktikanten bei DrugStop AKUT, mit seinem Tagesstrukturangebot. Hier begann im Juli 2014 der Einstieg in den nunmehr bald umgesetzten Kontaktladen. In enger Kooperation von DrugStop e.V. und Caritas entstand ein gemeinsam erarbeitetes Konzept für den Kontaktladen, welcher nun in der Trägerschaft von DrugStop e.V betrieben werden wird.
In Regensburg leben derzeit über 1000 opiatabhängige Personen. Die Hälfte davon befindet sich in substitutionsgestützter Behandlung. Heroin ist in der Regensburger Szene nach wie vor die präferierte Droge. Crystal ist in Regensburg aber auch verfügbar und laut Sozialpädagogin Frau Strobel „ erhöht gerade Crystal die Aggressionsbereitschaft der Konsumenten erheblich“. Daher ist es für DrugStop e.V. auch ganz wichtig gewesen, die AKUT Anlaufstelle immer mit mindestens zwei Personen zu besetzen „um bei heiklen Situationen angemessen reagieren zu können“. Die Räumlichkeit ist für 10 Personen ausgewiesen, Bedarf besteht aber seit Beginn für wesentlich mehr. „Wir freuen uns deshalb alle sehr auf den Kontaktladen und die Möglichkeiten, die er uns für unsere Arbeit bietet“ erläutert Frau Strobel , „dann kann endlich auch der Bedarf nach spontaner Einzelberatung besser abgedeckt werden, was vorher wegen der eingeschränkten räumlichen Kapazitäten so nicht so leicht möglich war“.
Weitere Wünsche gab es natürlich für die Stadträtin Kolbe-Stockert auch mit auf den Weg, wie z.B. eine Notschlafstelle, Beschäftigungsprojekte oder kurzfristig verfügbare Substitutions-und Entgiftungsplätze. Drugstop intern erhofft sich Unterstützung bei den Themen „Versorgung von jugendlichen Konsumenten“ und „Finanzierung der Prävention“.
Zum Schluss noch einmal herzlichen Dank an Frau Strobel für die Zeit, die Sie sich für das Gespräch genommen hat und für den guten Kaffee.
Evelyn Kolbe-Stockert