Regensburg,19.10.2016
„Wer nachts geträumt hat und am Morgen aufwacht merkt sehr schnell, dass er geträumt hat. Von heute an werde ich jeden Morgen aufwachen und wissen, dass mein Traum Wirklichkeit ist“ sagte Charlotte Knobloch bei der Einweihung der neuen Synagoge in München am 9. November 2006.
Für die Jüdische Gemeinde in Regensburg hat es 10 Jahre länger gedauert bis der Traum von einer neuen Synagoge unumkehrbar beginnt Gestalt anzunehmen.
„Mit der heutigen Grundsteinlegung schließt sich eine Wunde in unserer Stadt, die in einer der dunkelsten Stunden unserer Stadtgeschichte geschlagen wurde.“ betont Oberbürgermeister Wolbergs.
Während manche Wunden durch das Engagement vieler Menschen unterschiedlichsten Glaubens, unterschiedlichster Herkunft und unterschiedlichster Weltanschauung langsam über viele Jahrzehnte heilen konnten, blieb die bauliche Wunde in unserer Stadt als immerwährende Mahnung bis heute ungeschlossen.
Mit der Grundsteinlegung beginnt die Stadtgesellschaft nach 78 Jahren auch diese Wunde zu schließen. Die SPD-Fraktion und deren Mitglieder leisten gerne als Mitglieder des Fördervereins ihren, wenn auch bescheidenen Beitrag dazu.
Wir verbinden mit diesem Neubau die Hoffnung, dass die neue Synagoge ein „Ort des Dialogs“ in unserer Stadt werden möge, um die Worte des damaligen Bundespräsidenten Johannes Rau bei der Grundsteinlegung der Synagoge am Jakobsplatz in München aufzugreifen.
Wir danken dem Vorstand und den Mitgliedern der Jüdischen Gemeinde und vielen engagierten Helferinnen und Helfern für das Engagement, das den heutigen Tag erst möglich gemacht hat.
Sie alle haben lange mit einem Traum gelebt und jetzt wird dieser Traum Wirklichkeit.
Wir wünschen der Jüdischen Gemeinde dazu “Masel tov“, viel Glück und viel Segen, bei dem Projekt und dass das neue Bauwerk uns allen Mahnung und Auftrag sein möge unsere Stimme allzeit kraftvoll gegen jede Art von Radikalismus und Intoleranz zu erheben.