Regensburg, 10.02.2020
Unter der Führung der SPD hat der Umweltausschuss im Regensburger Stadtrat entschieden, ein innovatives und effizientes Wärmekonzept der Baugenossenschaft Margaretenau mit 33.500 € zu fördern, und so einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz in der Stadt zu leisten.
Das geplante Wärmenetzsystem 4.0. soll eine völlig autarke Wärmeversorgung für die Wohnungen der Baugenossenschaft Margaretenau sicherstellen. Da sich die Stadt Regensburg ausdrücklich zu den Zielen des Pariser Klimaschutzabkommen bekennt, möchte sie auch besonders den CO2-Ausstoß in der Stadt verringern und erneuerbare Energien fördern. Sie nimmt deshalb auch am KfW Programm „Energetische Stadtsanierung“ teil und hat gerade in der Baugenossenschaft Margaretenau hohe Einsparpotenziale erkannt. Die Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers Margaretenau sollen dabei intensiv in die Planungen mit eingebunden werden, um sicherzustellen, dass sie mit den notwendigen Maßnahmen zufrieden sind und das Projekt unterstützen, das viele Vorteile mit sich bringt.
Nach einer energetischen Gebäudesanierung werden ca. zwei Drittel (!) der Energie eingespart werden, die Versorgung mit Wärme und Strom soll hauptsächlich aus erneuerbaren Quellen kommen und weitgehend im Quartier selbst erzeugt werden (Energieautarkie). Geplant sind einerseits Photovoltaik-Anlagen, die Strom erzeugen, andererseits Hybrid-Wärmepumpen, die dafür sorgen, dass immer diejenige Umweltwärmequelle eingesetzt wird, die gerade am effizientesten ist: Außenluft im Sommer, Grundwasser oder ein Erdwärmekollektor im Frühjahr und Herbst, und im Winter ein Mischbetrieb mit durch Biogas betriebene Blockheizkraftwerke.
Besonders interessant ist bei diesem Projekt ein innovatives Verfahren, das durch regeneratives Methan die Stromüberschüsse der Photovoltaik-Anlage im Sommer in den Winter hinein „retten“ soll, um damit die Blockheizkraftwerke (für Wärme und Strom-Erzeugung) betreiben zu können.
Die Baugenossenschaft Margaretenau möchte sich bei der AfB für eine 60%ige Förderung der Machbarkeitsstudie bewerben. Diese bezuschusst die Stadt Regensburg jetzt mit 33.500 Euro, da die oben beschriebene Energieversorgung ein Quantensprung auf dem Gebiet der energetischen Stadtsanierung wäre und den Forderungen des städtischen „Leitbild Energie und Klima“ voll entspricht: energieeffiziente Quartierssanierung, CO2 Einsparung, Reduzierung fossiler Brennstoffe und Förderung erneuerbarer Energien und innovativer Lösungen.
Die Sanierung der Baugenossenschaft Margaretenau wird außerdem von einer Forschungsinitiative des Bundes im Bereich Klima und Energie unter der Führung der OTH Regensburg begleitet, die mit 3,4 Millionen aus Bundesmitteln gefördert wird. Neben dem neuartigen Hybrid-Heizsystem aus Blockheizkraftwerk und Wärmepumpe werden auch neue mineralische Putzsysteme und ein intelligentes Energie-Management erforscht, wobei neben der Wirtschaftlichkeit der Sanierung und der Verwendung nachhaltiger Baustoffe besonders der Klimaschutz (Reduzierung des CO2-Ausstoßes) das Kernziel ist.
Die Stadt möchte auf dem Weg in eine CO2-freie Zukunft zusätzlich die Synergie-Effekte mit der Energie-Forschung der OTH und anderen Institutionen nutzen und sich als Wirtschaftsstandort mit dem „Cluster Energie“ weiter profilieren.
Die Bewohner der Margaretenau hätten bei der geplanten energetischen Sanierung die Chance, von einer CO2-freien, d.h. sauberen und autarken Energie zu profitieren, deren Kosten stabil bleiben und nicht von den Preisschwankungen der fossilen Energieträger abhängen.