Gedenken an den ersten Luftangriff auf Regensburg vor 80 Jahren
„…. und dann ging das Inferno los…“. Anlässlich des Gedenkens in der Kriegsgräberstätte des Oberen Katholischen Friedhofs an den ersten und verheerendsten Luftangriff auf Regensburg, der 30 Minuten dauerte und dem 400 Menschen zum Opfer fielen, verlas Hubert H. Wartner die persönlich niedergelegte Erinnerung des Überlebenden Albert Schettl, der als junger Lehrling bei Messerschmitt damals diesem Inferno entkam. „Viele andere hatten dieses Glück nicht, allein 91 Lehrlinge im Alter von 15 und 16 Jahren sowie junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Messerschmittwerke kamen ums Leben, ebenso wie Frauen, Kinder, Zwangsarbeiter“, so der Bezirksgeschäftsführer der Oberpfälzer Kriegsgräberfürsorge, Dr. Dario Vidojković. Beeindruckend war die Rede der 19-jährigen Regensburger Informatikstudentin Nawwal Azzahrah, die mit ihrem Einzelbeitrag den ersten Preis des 6. Internationalen Comic-Wettbewerbes des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. gewann und sich darin auf die Bombardierung der Regensburger Messerschmittwerke bezog.
Ein bewegendes Gedenken, das uns mahnt – durch die Toten und die traumatisierten Überlebenden. Die Stabsstelle Erinnerungs- und Gedenkkultur der Stadt Regensburg führte das Gedenken gemeinsam mit dem Bezirksverband Oberpfalz im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge durch. Auch der Generalskonsul der Republik Serbien, Bozidar Vukurovic, war aus München gekommen, um der damaligen serbischen wie auch aller Opfer zu gedenken. Das Gedenken schloss mit dem Lied „Ich hatt´ einen Kameraden“, das besonders die anwesenden Soldaten und Reservisten bewegte. Unser Dank für die würdige Durchführung dieses wichtigen Gedenkens gilt auch Martina Köglmeier von der Stabsstelle Erinnerungskultur und Bildungsreferentin Dr. Sabine Kellner-Mayrhofer. Die SPD Regensburg und die SPD Stadtratsfraktion Regensburg bewahren den Toten ein ehrendes Gedenken. Im Tod sind alle gleich. Erinnerung bedeutet Zukunft.
Foto: Silvia Gross